Dehoga :
Gastgewerbe erwartet 50 Prozent Umsatzminus

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Ein Schild mit der Aufschrift „Bitte Abstand halten" steht auf dem Tresen im Köstritzer Bierhaus.
Einschränkungen und Auflagen aufgrund der Corona-Pandemie treffen das Gastgewerbe hart. Nun vermeldet der Branchenverband einen Umsatzverlust von 17,6 Milliarden Euro.

Die Gastwirte in Deutschland befürchten wegen der Virus-Pandemie massive Umsatzeinbußen im laufenden Jahr. Trotz der zuletzt etwas anziehenden Geschäfte dürfte sich das Minus 2020 insgesamt auf knapp 50 Prozent belaufen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbands Dehoga hervorgeht. „Nach zehn Wachstumsjahren verzeichnet die Branche seit Anfang März Umsatzverluste historischen Ausmaßes“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick in Berlin. „Die Krise im Gastgewerbe ist noch längst nicht vorbei – trotz mancherorts gut gefüllter Biergärten und Ferienhotels.“ Fast 62 Prozent der Unternehmen bangten um ihre Existenz.

Die Einschränkungen und Auflagen treffen die Branche hart. „Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in seine größte Krise der Nachkriegszeit gestürzt“, erklärte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Bereits im ersten Halbjahr gab es nach Daten des Statistischen Bundesamtes ein Umsatzminus von nominal 38,5 Prozent. „Für die Monate März bis Juni bedeutet das einen Umsatzverlust von 17,6 Milliarden Euro“, betonte der Dehoga. Die Krise sei noch nicht vorbei. Denn laut Verbandsumfrage lagen auch in den Sommermonaten Juli und August die Umsätze immer noch 43,2 Prozent und 41,8 Prozent unter den Vorjahreswerten.

Während Urlaubshotels und Ausflugsrestaurants vor allem mit Terrassen und Biergärten mehr Nachfrage verzeichneten, sei die Lage in den Städten sehr düster. Denn Messen, Tagungen sowie Kultur- und Sportveranstaltungen seien noch nicht wieder möglich, und Geschäftsreisende wie internationale Besucher fehlten. „Die Situation der Stadt- und Tagungshotellerie sowie der Eventcaterer ist fatal“, sagte Zöllick. Katastrophal sei auch die Lage bei den Discotheken und Clubs, für die es immer noch keine Öffnungsperspektive gebe. „Die Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand und befürchten ein massives Disco- und Clubsterben.“

Die Lobby der Gastwirte fordert weitere Hilfen der Politik, um existenziell betroffene Firmen durch die Krise zu bringen. In der Dehoga-Umfrage gaben rund 65 Prozent der Betriebe an, dass die bisher von Bund und Ländern angebotenen Liquiditätshilfen und Kreditprogramme nicht ausreichten, um zu überleben.