Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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DEHOGA Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges zur Bundestagswahl 2021 - "Worst-Case-Szenario bleibt uns erspart"

Anlässlich einer Anfrage der AHGZ teilte der DEHOGA mit:

Was bedeutet der Wahlausgang für unsere Branche?

Ingrid Hartges: "Gut ist erstmal, dass Rot-Grün-Rot vom Tisch ist. Das Worst-Case-Szenario bleibt uns erspart. Das endgültige Ergebnis steht noch nicht fest, es wird eine spannende Nacht. Aktuell kommen Jamaika oder die Ampel in Frage, eine Groko egal mit welcher Führung halte ich für keine gute Lösung. Bei Jamaika gibt es bei zwei Parteien eine große Zustimmung zu unseren Erwartungen, die wir im Vorfeld der Wahl formuliert haben. In der Ampel würde es davon abhängen, welche Punkte die FDP durchsetzen kann und zu welchen Kompromissen SPD und Grüne bereit wären."

Welche Koalition wäre damit die Beste?

Ingrid Hartges: "Bei den Antworten auf den Dehoga-Wahlcheck gibt es größere Übereinstimmungen mit der Union und der FDP. Besonders relevant sind für uns drei große Handlungsfelder. Erstens: Die Steuerthemen mit Mehrwertsteuer, Spitzensteuersatz, Vermögenssteuer. Zweitens: Mindestlohn, Minijobs, Arbeitszeitflexibilisierung. Drittens: Wie kann dem Klimawandel kostenverträglich entgegengesteuert werden? Bei Jamaika sehen wir größere Chancen, die Belange des Gastgewerbes durchzusetzen."

Welche wichtigsten inhaltlichen Aussagen sollte die neue Regierung treffen?

Ingrid Hartges: "Insgesamt geht es um eine Aufbruchstimmung sowie Planungssicherheit und Perspektiven für den Mittelstand in unserem Land. Für uns entscheidend ist, dass sich Wertschätzung und Respekt für die Leistungsträger unserer Branche durch konkrete Maßnahmen im Koalitionsvertrag wiederfindet. Die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Gastronomie und Hotellerie sind noch eine ganze Weile mit den Folgen des Lockdowns befasst. Es muss sichergestellt werden, dass wir nicht mehr in einen Lockdown müssen. Das Gebot der Stunde ist die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie mit Einbezug der Getränke. Das wäre ein mutmachendes Signal. Die Branche darf versichert sein, wir werden uns engagiert einbringen."

Das AHGZ-Interview finden Sie hier.