Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Ernährungsstrategie

Das Wohlergehen der Gäste – Herzensanliegen der Gastronomie

Die Wünsche unserer Gäste stehen im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten. Herzensanliegen unserer Betriebe ist es, die Gäste mit besten Speisen und Getränken und einem perfekten Service zu verwöhnen.

Die Ernährungsstrategie der Bundesregierung

Die Ernährung der Bevölkerung hat auch die Bundesregierung zu einem ihrer besonders wichtigen Anliegen erklärt. Derzeit erarbeitet sie eine Ernährungsstrategie für eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Federführend ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit Ernährungsminister Cem Özdemir.

Ziel der zu entwickelnden Ernährungsstrategie der Bundesregierung ist es, einen Beitrag zur Transformation des Ernährungssystems zu leisten und dafür von Anfang an gesunde und nachhaltige Ernährungsweisen für Verbraucherinnen und Verbraucher so einfach wie möglich zu gestalten.

Der DEHOGA vertritt die Interessen der gastronomischen Betriebe und bringt sich im Sinne der Branche in die politische Debatte ein.

Fakt ist: Eine Ernährungsstrategie kann nur gelingen, wenn die Ziele für alle Akteure nachvollziehbar, verhältnismäßig und umsetzbar sind.

Die Eckpunkte – Was will die Ernährungsstrategie

Die Ernährungsstrategie soll bis Ende 2023 beschlossen werden. Bis 2025 soll bereits die Umsetzung erster Maßnahmen folgen. Insgesamt soll die Strategie auf mehrere Phasen und Zeiträume bis 2050 ausgerichtet sein.

Sie will kurz-, mittel- und langfristig ernährungspolitische strategische Prioritäten, Handlungsfelder und deren jeweilige Ziele definieren. Es sollen konkrete Maßnahmen benannt und effektive Wege zu deren Verwirklichung aufgezeigt werden.

In einem Eckpunktepapier zur Ernährungsstrategie hat das BMEL Hintergründe, Zeitrahmen dargestellt und auch umrissen, wie die Ziele im Einzelnen erreicht werden sollen.

(Das gesamte Eckpunktepapier können Sie hier lesen: Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung vom 21.12.2022)

Zu den Maßnahmen, die das Eckpunktepapier vorsieht, gehören zum Beispiel:

# GESUNDE, STÄRKER PFLANZENBETONTE UND NACHHALTIGE ERNÄHRUNG IM ALLTAG

Die Gemeinschaftsverpflegung soll Vorbild sein und der Anteil ökologischer und pflanzlicher, saisonal-regional erzeugter Lebensmittel erhöht werden.

Die Außer-Haus-Verpflegung und dabei insbesondere die Gemeinschaftsverpflegung sieht das Eckpunktepapier als wichtigen Ansatzpunkt, um die Ernährungsumgebung z. B. in Kitas und Schulen, Kantinen und Mensen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nachhaltig umzugestalten und Veränderungen im Ernährungsverhalten zu erleichtern.

So sollen der Anteil an ökologisch und regional bzw. saisonal-regional bei Obst und Gemüse erzeugten Lebensmitteln in der Außer-Haus- sowie öffentlichen und sonstigen Gemeinschaftsverpflegungen erhöht und pflanzliche Alternativen gestärkt werden.

# KITA- UND SCHULVERPFLEGUNG, STATIONÄRE EINRICHTUNGEN

Dabei sieht das Eckpunktepapier vor, dass allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig vom Einkommen der Eltern – im Rahmen der KiTa- und Schulverpflegung ebenso wie bei Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe qualitativ hochwertige und ausgewogene Mahlzeiten angeboten werden. Ebenso sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer Einrichtungen qualitativ hochwertige, genussvolle und ausgewogene Mahlzeiten angeboten werden.

# QUALITÄTSSTANDARDS DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG

Geplant ist in diesem Zusammenhang, dass die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) in der Gemeinschaftsverpflegung verbindlich und bis 2030 etabliert werden. Dazu ist eine Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung (bis 2024) vorgesehen.

# ERHÖHUNG DER BIO-QUOTE IN DER AUSSER-HAUS-VERPFLEGUNG / GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG

Angestrebt wird insoweit auch, in den Kantinen der Bundesverwaltung den Anteil an Bio-Lebensmitteln über den derzeit in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie vereinbarten Zielwert hinaus – 20 Prozent bis 2025, in ausgewählten Kantinen sogar mindestens 50 Prozent – ambitioniert zu steigern.

# REDUZIERUNG DER LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG

Im Kontext der Weiterentwicklung der 2019 verabschiedeten Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sollen die Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 in jedem Sektor der Lebensmittelversorgungskette halbiert und die Lebensmittelverluste reduziert werden. Dazu sollen die
notwendigen Maßnahmen, inkl. regulativer Änderungen, auf den Weg gebracht werden.

Ein Überblick – Kernpunkte der Ernährungsstrategie der Bundesregierung

I. Gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährungsumgebung schaffen

1. Gemeinschaftsverpflegung

2. Gestaltung der Konsumlandschaft und Präventionsstrukturen

3. Pflanzenbetonte Ernährung

4. Soziale Aspekte der Ernährung

5. Bewegung fördern

6. Strukturen und Prozesse

7. Monitoring und Forschung

II. Ressourcen- und klimaschonende Ansätze fördern

1. Nachhaltige Lebensmittelerzeugung und -versorgung

2. Reduzierung der Lebensmittelverschwendung

III. Ernährungskompetenz: gesunde und nachhaltige Ernährungsmuster fördern

1. Ernährung bei besonderen Verbrauchergruppen

2. Ernährungsempfehlungen

3. Ernährungskommunikation und -information

4. Ernährungsbildung