Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)


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DEHOGA Bundesverband zum Thema Kneipenlandschaft in Deutschland

Anlässlich einer Stern-Anfrage teilt der DEHOGA Bundesverband mit:

Festzustellen ist, dass die Anzahl der Kneipen in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgeht.
Das hat mehrere Gründe: Die Mobilität der Menschen hat stark zugenommen. Das Freizeitverhalten insgesamt hat sich gewandelt. Rituale wie der Frühschoppen oder das Feierabendbier fallen häufig weg. Die Bedeutung des Mittagsessens schwindet. Hinzu kommen massiver Kostendruck, immer neue bürokratische Belastungen und behördliche Auflagen. Die Ertragslage, gerade der kleineren Betriebe, ist und bleibt angespannt. Für die Betriebe wird es zudem immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen. Viele kleine Betriebe finden darüber hinaus keinen Nachfolger mehr. Die Lust, sich selbstständig zu machen, sinkt. Erschwerend hinzu kamen das Rauchverbot – insbesondere in den Ländern NRW und Bayern mit dem besonders strikten Rauchverbot – und in den letzten drei Jahren die dramatischen Umsatzeinbrüche in Folge der Corona-Einschränkungen.

Für den DEHOGA ist klar:
Unternehmerisches Handeln, unternehmerische Verantwortung und Risikobereitschaft bedürfen einer konstruktiven Wegbegleitung und Wertschätzung der Politik. Auf unserer Agenda ganz oben stehen daher Themen wie Abbau von Bürokratie, Kostenentlastung und mehr Flexibilität. Unternehmertum braucht Freiräume und fairen Wettbewerb.

Zugleich betonen wir:  
Die klassischen Kneipen sind auch heute noch wertvolle Begegnungs- und Kommunikationstreffpunkte – ob in der Stadt oder auf dem Land. In guten Kneipen treffen sich Nachbarn und Lokalpolitiker, Unternehmer und Rentner, Einheimische und Besucher. Das fördert den Austausch untereinander und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Kneipenkultur leistet einen wichtigen Beitrag zur Standortattraktivität

Fakt ist:
Mit dem Verlust der traditionellen Kneipen gehen ein schützenswertes Stück Kulturgut und Lebensqualität verloren.