Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges zur Erhöhung der Bio-Quote in der Gemeinschaftsverpflegung

anlässlich einer Anfrage von Tagesspiegel Background Agrar und Ernährung" vom 17.08.2023

Die neuen Regelungen wollen eine freiwillige Bio-Zertifizierung für Kantinen, Mensen und andere Einrichtungen grundsätzlich einfacher als bisher machen. Es bestehen jedoch Zweifel, ob die hohen Schwellenwerte von 20 Prozent für das Bronze-Siegel, 50 Prozent für Silber und 90 Prozent für Gold zu realisieren sind – insbesondere mit Blick auf Verfügbarkeit und Finanzierung von Bio-Ware. Aktuell wird der Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung auf zwei Prozent geschätzt. Vor diesem Hintergrund sind die Vorgaben der geplanten neuen Siegel mehr als ambitioniert. Tatsache ist, dass der Einsatz von mehr Bio-Produkten höhere Kosten für Unternehmen und Gäste verursacht.
Am Ende entscheiden die Gäste, ob sie für Bio mehr Geld ausgeben können und wollen. Eine Mehrwertsteuer-Erhöhung von derzeit 7 Prozent auf 19 Prozent auf Speisen, steht im krassen Widerspruch zu den Zielen der Ernährungsstrategie der Bundesregierung. Dies gilt auch gerade für die tägliche Kita- und Schulverpflegung. Damit Eltern ihre Kinder auch außerhalb der eigenen vier Wände gesund ernähren können, müssen die sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie dauerhaft Bestand haben. Gutes Essen muss bezahlbar bleiben."