Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Debatte um Rauchverbot: DEHOGA für Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie

(Berlin, 22. Februar 2007) Mit Blick auf den am Freitag stattfindenden Nichtrauchergipfel der Gesundheitsminister der Länder spricht sich Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), gegen ein generelles gesetzliches Rauchverbot aus: „Unsere Branche steht für Genuss. Rauchfreier Essensgenuss gehört für viele Gäste ebenso dazu wie für andere die Zigarette nach einem guten Essen im Restaurant. Wir wollen auch in Zukunft gute Gastgeber für unsere nichtrauchenden und rauchenden Gäste sein.“

Nicht ohne Grund hätten auch zahlreiche Politiker Bedenken bei der Einführung eines Rauchverbots in der Gastronomie. „Es ist unbestritten, dass ein gesetzliches Rauchverbot einen massiven Eingriff in die unternehmerische Entscheidungsfreiheit darstellen würde“, erklärt Fischer. „Stattdessen könnte sich der DEHOGA eine bundesweit einheitliche gesetzliche Kennzeichnungspflicht für alle gastronomischen Betriebe vorstellen – zum Beispiel durch einen Aufkleber oder ein Schild im Eingangsbereich. Jeder Betrieb sollte für sich bestimmen können, ob er sich als Nichtraucherbetrieb oder Raucherbetrieb am Markt präsentiert.“ Für jeden Gast wäre so vor dem Betreten des Betriebes erkennbar, was ihn erwartet.

Darüber hinaus werde sich der DEHOGA Bundesverband auch weiterhin für den Ausbau von Nichtraucherangeboten stark machen. „Viele Betriebe haben schon längst auf den Markt reagiert“, berichtet Fischer. So hätten Hotellerie wie auch Systemgastronomie erfolgreich unter Beweis gestellt, dass auch ohne Gesetz in großem Umfang rauchfreie Angebote geschaffen wurden.

Praxiserprobt und willkommen bei Gästen und Unternehmern seien auch zeitliche Lösungen. „So gilt in vielen Restaurants ein Rauchverbot bis 22 Uhr“, sagt Fischer. Mit solch einer Regelung sei beiden Seiten gedient. „Nichtraucher könnten rauchfrei essen. Raucher könnten zum Ausklang des Abends eine Zigarette nach dem Essen genießen." Ein weiterer Vorteil dieser Lösung seien keine Rauchergruppen vor der Tür, die Lärmprobleme mit den Anwohnern verursachen.

„Diese Angebote begrüßen wir. Doch sollte die Entscheidung darüber jeder Gastronom im Hinblick auf seine Gäste treffen können – und nicht die Politik“, betont Fischer. „Wo man sich freiwillig aufhält, sollte es bei freiwilligen Lösungen bleiben.“

Fischer bedauert, dass der Zielvereinbarung für mehr Nichtraucherangebote in der Gastronomie, auf die sich DEHOGA und Bundesgesundheitsministerium im März 2005 verständigt hatten, keine Chance gegeben wurde. „Die Zielvereinbarung ist zwar bis heute nicht offiziell aufgekündigt, aber de facto nachhaltig beschädigt. Die nicht enden wollende und teilweise aggressiv geführte Debatte um ein Rauchverbot verunsichert und demotiviert unsere Branche.“ Angesichts des drohenden Gesetzes hätten viele Betriebe von Investitionen für bessere Nichtraucherangebote erst einmal abgesehen und würden abwarten.

Der DEHOGA-Präsident empfiehlt dennoch allen gastronomischen Unternehmen, Maßnahmen für mehr Nichtraucherschutz zu ergreifen: „Ungeachtet der zermürbenden Diskussion appelliere ich an die Betriebe, ihre Nichtraucherangebote auszubauen – denn die Nachfrage ist definitiv da.“


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Stefanie Heckel
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