Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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DEHOGA-Branchenbericht Gastgewerbe: Mehr Umsatz, aber höhere Kosten

(Berlin, 8. Mai 2007) Zum ersten Mal seit vier Jahren kann das Gastgewerbe wieder Umsatzsteigerungen verbuchen. Wachstumsmotoren sind dabei die Hotellerie und die Systemgastronomie. Für die Sommersaison 2007 sind die Umsatz- und Gewinnerwartungen in Hotellerie und Gastronomie besser als im Vorjahr, so das Ergebnis des aktuellen Branchenberichtes des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), der am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Berlin vorgestellt wurde. Bei weiter steigenden Übernachtungszahlen, vor allem aus dem Ausland, prognostiziert der DEHOGA Bundesverband für das laufende Geschäftsjahr ein nominales Umsatzplus von 1,0 Prozent.

„Nach vier Jahren Dürre keimt nun in Hotellerie und Gastronomie eine zarte Pflanze namens Aufschwung. Die Trendwende scheint endlich auch unsere Branche erreicht zu haben. Allerdings sorgen die Mehrwertsteuererhöhung, hohe Lohnzusatzkosten sowie steigende Energie- und Lebensmittelpreise dafür, dass der Kostendruck bei den Betrieben weiterhin sehr hoch bleibt“, berichtete Ernst Fischer, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Hoteliers, die gestiegene Umsätze vermelden konnten, von 29,2 Prozent im Winter 2005/2006 auf 44,1 Prozent im Winter 2006/2007 geklettert. Bei den Gastronomen gehör-ten immerhin 35,2 Prozent (Vj. 21,7 Prozent) zu den Umsatzgewinnern. „Die Deutschen haben ihre Konsumzurückhaltung abgelegt. Das Gastgewerbe bekommt die sich belebende Ausgabenfreude der Verbraucher nun auch zu spüren“, machte Fischer deutlich. Weiterhin angespannt bleibt die Ertragslage. 39,5 Prozent der Hoteliers und 45,1 Prozent der Gastronomen mussten in der Wintersaison sinkende Gewinne hinnehmen.

Vom Sommer 2007 erhoffen sich im Beherbergungsgewerbe 44,0 Prozent und im Gaststättengewerbe 38,9 Prozent der Unternehmer bessere Umsätze. Dies sind jeweils höhere Werte als im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft. „Es ist ein gutes Signal, dass sowohl die Entwicklung der letzten Monate als auch der Blick in die Zukunft positiv ausfällt. Dies zeigt, dass es sich nicht um eine Eintagsfliege, sondern tatsächlich um eine Trendwende handelt“, betonte der DEHOGA-Präsident.

Ergebnisse der DEHOGA-Konjunkturumfrage im Detail
Der aktuelle DEHOGA-Branchenbericht beruht auf der Befragung von 3.000 Unternehmen. Deren Beurteilung der Konjunkturentwicklung bezieht sich auf die Lage im Zeitraum Oktober 2006 bis März 2007 sowie die Erwartungen für die Monate April bis September 2007.

Die Hotellerie setzte ihre positive Entwicklung auch nach der Fußball-Weltmeisterschaft fort. Von Oktober 2006 bis März 2007 mussten nur noch 28,8 Prozent der befragten Hoteliers Umsatzeinbußen verkraften (Vj. 43,3 Prozent). Im Gegensatz dazu sprechen 44,1 Prozent von gestie-genen Umsätzen (Vj. 29,2 Prozent). 27,2 Prozent gelang es, auch ihre Erträge zu steigern (Vj. 19,1 Prozent), während 39,5 Prozent Ertragsein-bußen zu beklagen hatten (Vj. 53, 1 Prozent).

Die Hoteliers sind optimistisch in den Sommer 2007 gestartet. 44,0 Prozent der Befragten hoffen auf höhere Umsätze (Vj. 38,9 Prozent) und 30,7 Prozent setzen auf eine Verbesserung ihrer Ertragssituation (Vj. 27,1 Prozent). Dies sind die bisher besten Werte für die Hotellerie seit der Konjunkturumfrage im Winter 1999. In Aufwind befindet sich die Markenhotellerie. Großes Wachstumspotenzial hat auch der Städtetourismus mit Tagungen, Kongressen sowie kulturellen und sportlichen Highlights. Wellness und insgesamt der Gesundheitstourismus bleiben im Trend.

Die Gastronomie kann noch nicht an die Zuwachsraten in der Hotellerie anknüpfen. Die wirtschaftliche Stimmung hat sich dennoch auch hier verbessert. Hatte im Vorjahr noch jeder zweite Gastronom (51,8 Prozent) Umsatzrückgänge zu beklagen, so liegt der Anteil jetzt bei einem Drittel (34,1 Prozent). 35,2 Prozent der Gastwirte berichten von gestiegenen Umsätzen (Vj. 21,7 Prozent). Immer noch 45,1 Prozent der Befragten mussten allerdings gesunkene Gewinne verkraften (Vj. 59,5 Prozent), 20,8 Prozent steigerten ihre Erträge (Vj. 13,2 Prozent). Dies ist das beste Umfrageergebnis seit dem Jahr 2000.

Die Erwartungen der Restaurant-, Café- und Barbetreiber auf einen guten Sommer sind etwas gedämpfter als bei den Hoteliers, nähern sich den Werten aus der Beherbergungsbranche allerdings an. 38,9 Prozent prognostizieren steigende Umsätze (Vj. 32 Prozent), 26,6 Prozent sagen höhere Erträge voraus (Vj. 22,9 Prozent). Der Anteil der Umsatzpessimisten liegt bei 21,8 Prozent und ist damit das zweite Jahr in Folge kleiner als der Anteil der Befragten, die mit höheren Umsätzen kalkulieren.

Weiter auf Erfolgskurs befindet sich die Marken- bzw. Systemgastronomie. In 2006 kamen die 100 größten Unternehmen der Gastronomie mit 16.088 Betrieben auf einen Nettoumsatz von über 9,4 Milliarden Euro – mit
7,6 Prozent das größte Umsatzplus seit 1995, so das Ergebnis der jährlich durchgeführten Untersuchung der Fachzeitschrift food-service aus dem Deutschen Fachverlag – während die Gastronomie insgesamt ein nominales Minus von 0,7 Prozent hinnehmen musste.

„Die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern in unserer Branche geht immer mehr auseinander“, kommentiert DEHOGA-Präsident Fischer die Ergebnisse. „Mehr denn je kommt es heute für die Unternehmer darauf an, sich mit klaren Konzepten am Markt zu positionieren und zu profilieren.“


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Stefanie Heckel
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