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Discothekenbranche gegen Freizeitlärm: 150 DJs machten in Duisburg ihren DJ-Führerschein

(Berlin, 1. Juni 2006) 150 Discjockeys strömten am 16. Mai 2006 in die Duisburger Discothek "Delta Musik Park", nicht um aufzulegen, sondern um im Rahmen des DJ-Meetings den DJ-Führerschein zu erwerben. Das fünfstündige Fortbildungsseminar mit abschließender, schriftlicher Prüfung informierte über gesundheitliche Folgen lauter Musik sowie über technische und haftungsrechtliche Fragen. Die Schulung, deren Inhalte der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT im DEHOGA Bundesverband) zusammen mit Akustik-Experten erarbeitet hat, wurde finanziert vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW und der Techniker Krankenkasse NRW. Seit Einführung der DJ-Führerschein-Seminare im November 2004 sind nun bundesweit bereits über 1.600 DJs im Besitz des Führerscheins.

"Der Discobesuch ist das beliebteste Freizeitvergnügen der Jugendlichen. Jährlich strömen etwa 100 Millionen Gäste in die über 2.500 Clubs und Discotheken in Deutschland. Die zunehmende Anzahl freizeitbedingter Gehörschäden bei Kindern und Jugendlichen gibt allerdings Anlass zu großer Sorge", sagt BDT-Präsident Henning Franz. "Eine Bewusstseinsänderung ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens dringend erforderlich."

Mit dem DJ-Führerschein setzen sich der BDT/DEHOGA und der Berufsverband der Discjockeys für mehr Aufmerksamkeit und Verantwortung im Umgang mit lauter Musik ein. "Obwohl größere Gefahren von lautem Spielzeug, Silvesterknallern, Trillerpfeifen, Drucklufthupen in Fußballstadien oder lauten und oftmals über Stunden dauernden Musikkonsum über Walkmans, Autoradios oder Rockkonzerte ausgehen, stehen die Discothekenunternehmer in Deutschland zu ihrer Verantwortung für das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer meist jugendlichen Gäste", begründet Franz das Engagement der Discothekenbranche.

Aufgrund eines fehlenden Berufsbildes müssen DJs keine speziellen Sachkenntnisse für ihre Berufsausübung nachweisen. "Gemeinsam mit Spezialisten der Technischen Universität Berlin sowie Fachleuten aus dem Bereich der Schallwirkungsforschung haben wir nun ein Schulungsprogramm konzipiert, das genau auf die Bedürfnisse der DJs zugeschnitten ist", berichtet Rechtsanwalt Stephan Büttner, Geschäftsführer des BDT/DEHOGA.

Während des Seminars gibt es Vorträge, Diskussionen und praktische Beispiele. Vorgestellt wird auch ein Schallpegelmesser, der eigens für die Discothekenbranche mit der Firma Monacor International entwickelt wurde. Mit dem neuen Messgerät kann der Schallpegel auf der Tanzfläche kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet werden. Ein spezielles Display zeigt dem DJ an, wenn er die Musiklautstärke in einen gesundheitlich bedenklichen, "roten" Bereich fährt.

Der BDT/DEHOGA empfiehlt allen Discothekenunternehmern und Clubbetreibern in Deutschland zukünftig nur noch DJs zu beschäftigen, die ihre Qualifikation durch den DJ-Führerschein nachweisen können.

"Jeder Discothekenunternehmer kann so einen entscheidenden Beitrag zur Minimierung von Hörschäden beitragen", appelliert Franz an seine Kollegen. "Wir setzen auf Überzeugungsarbeit. Die Qualifizierung von DJs ist auf jeden Fall etwaiger gesetzlicher Schallpegelbegrenzungen vorzuziehen."

Für gesunden Hörspaß in Discotheken: BDT-Präsident Henning Franz (l.) und NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (M.), hier zusammen mit Hennes Pikkemaat, Inhaber der Discothek Delta Musik Park", übergaben in Duisburg an 150 DJs den DJ-Führerschein.



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