Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Discothekenbranche unterstützt Kampf gegen Freizeitlärm

DJ-Führerschein jetzt auch in Bayern

(Berlin, 16. November 2005) Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e.V. (BDT im DEHOGA Bundesverband) führte zusammen mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (BHG) sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und der Techniker Krankenkasse den DJ-Führerschein in Bayern ein. Dieser bundesweite Sachkundenachweis wurde am 7. November 2005 in der Münchener Discothek P1 an 130 Discjockeys vergeben, die an dieser Fortbildungsmaßnahme mit abschließender schriftlicher Prüfung erfolgreich teilgenommen haben. Weitere Seminartermine in vielen Städten Deutschlands, zum Beispiel Nürnberg, Halle, Erfurt, Berlin, Düsseldorf, Hannover stehen bereits fest oder befinden sich in Planung.

Der Discothekenbesuch ist das beliebteste Freizeitvergnügen der Jugendlichen. Jährlich strömen etwa 100 Millionen Gäste in die über 2.500 Clubs und Discotheken. Mit dem DJ-Führerschein setzen sich der BDT im DEHOGA und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz für mehr Aufmerksamkeit und Verantwortung im Umgang mit lauter Musik in der Discothekenbranche ein, erläutert Rechtsanwalt Stephan Büttner, Geschäftsführer des BDT im DEHOGA, die Gründe für das Engagement des BDT.

Die zunehmende Anzahl freizeitbedingter Gehörschäden bei Kindern und Jugendlichen gibt Anlass zu großer Sorge. Eine Bewusstseinsänderung ist hier in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens dringend erforderlich, sagt Büttner. Obwohl größere Gefahren von lautem Spielzeug, Silvesterknallern, Trillerpfeifen, Drucklufthupen in Fußballstadien oder lauten und oftmals über Stunden dauernden Musikkonsum über Walkmans, Autoradios oder Rockkonzerte ausgehen, stehen die Discothekenunternehmer in Deutschland zu ihrer Verantwortung für das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer meist jugendlichen Gäste.

Im Fortbildungsseminar zum Erwerb des DJ-Führerscheins werden die Discjockeys die aufgrund eines fehlenden Berufsbildes keine speziellen Sachkenntnisse für ihre Berufsausübung nachweisen müssen über gesundheitliche Folgen lauter Musik, akustisch-technische Aspekte und haftungsrechtliche Tatbestände informiert.

Die Inhalte dieses Schulungsprogramms erarbeiteten Experten der Technischen Universität Berlin sowie Fachleute aus dem Bereich der Schallwirkungsforschung, berichtet Büttner. Eigens für die Discothekenbranche wurde zusammen mit der Firma Monacor International ein spezielles Schallpegelmessgerät entwickelt, mit dem der Schallpegel auf der Tanzfläche kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet werden kann. Ein spezielles Display zeigt dem DJ an, wenn er die Musiklautstärke in einen absolut gesundheitlich bedenklichen, roten Bereich fährt.

Der BDT im DEHOGA empfiehlt allen Discothekenunternehmern in Deutschland zukünftig nur noch DJs zu beschäftigen, die ihre Qualifikation durch den DJ-Führerschein nachweisen können. Somit würde jeder Discothekenunternehmer einen entscheidenden Beitrag zur Minimierung eines gesundheitlich unverantwortlichen Umganges mit der Musiklautstärke leisten. Auch der Berufsverband Discjockeys (BVD) unterstützt die Einführung des DJ-Führerscheins.

Nur durch eine umfassende Aufklärung über die Ursachen und vor allem die Folgen von überlauter Musik lässt sich eine nachhaltige Bewusstseinsänderung bei den DJs erreichen. Die Qualifizierung von DJs ist daher auf jeden Fall etwaiger gesetzlicher Schallpegelbegrenzungen vorzuziehen, appelliert Stephan Büttner.

Geben den Startschuss für die Einführung des DJ-Führerscheins in Bayern: Dr. Werner Schnappauf (2.v.l.), Bayerischer Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Helmut Heckenstaller (l.), Techniker Krankenkasse/Landesvertretung Bayern, und RA Stephan Büttner (2.v.r.), BDT, hier zusammen mit Klaus Gunschmann von der Discothek P1.



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