Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)


Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin
Fon 030/72 62 52-0, Fax 030/72 62 52-42
info​[at]​dehoga.de, www.dehoga.de


DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges zur Mehrwegangebotspflicht

Anlässlich einer Anfrage des rnd teilte der DEHOGA mit:

Bei der Umsetzung der neuen Mehrwegangebotspflicht bestehen noch viele offene Fragen. Das betrifft zum Beispiel das Thema, welche Art von Verpackungen überhaupt in den Geltungsbereich der Regelung fallen, zudem Hygieneaspekte und damit verbunden mögliche Haftungsfragen. Für Rechtsklarheit und Rechtssicherheit erwarten wir dringend den Leitfaden, der von Experten von Bund und Ländern derzeit erarbeitet wird und für Februar angekündigt ist. Neben der Klärung offener Rechtsfragen kommt es auf attraktive, einfache und praxistaugliche Lösungen an, insbesondere auch was die Rücknahme der Mehrwegbehältnisse angeht. Hier begrüßen wir sehr, dass im Rahmen der Initiative Reusable To-Go (RTG), in der der DEHOGA Mitglied ist, die Pilotprojekte zur unkomplizierten Rückgabe von Mehrweggefäßen in Hessen und Rheinland-Pfalz gestartet sind. Dann wird auch die Nachfrage der Gäste, die Akzeptanz bei allen Beteiligten und insbesondere auch die Mehrwegquote steigen. Fakt ist: Wir alle müssen ein vitales Interesse daran haben, Müll zu reduzieren. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist bei Gästen und Unternehmern ist – wie in der gesamten Gesellschaft – vorhanden und gerade in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Bei der Umsetzung der neuen Regelungen zu berücksichtigen ist allerdings auch, dass unsere Branche seit drei Jahren im Krisenmodus ist. Unsere Betriebe waren insgesamt neun Monate geschlossen. Erst seit Mai vergangenen Jahres geht es mit Wegfall der Pandemie-Einschränkungen etwas aufwärts. Die Corona-Nachwirkungen treffen jetzt auf die Kriegsfolgen und explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln und Personal. Die Umsätze liegen immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Fragen der Existenzsicherung hatten und haben Priorität. Auch angesichts dieser multiplen Krisen erwarte ich Verständnis für noch in Teilen bestehende Umsetzungsdefizite. Mit Bashing einer Branche und Klagen gegen einzelne Betriebe kommen wir jedenfalls nicht weiter. Entscheidend für mehr Akzeptanz der neuen Regelungen sind vielmehr einfache, praxistaugliche und attraktive Lösungen. Eines ist doch auch klar: Wenn die Nachfrage da ist, werden unsere Betriebe diese auch bedienen. Hier bedarf es noch stärkerer Aufklärungsarbeit. Dabei sollten alle Beteiligten konstruktiv und nicht konfrontativ agieren. Wir alle sind aufgerufen, gemeinsam an der Verbesserung des Systems zu arbeiten. Ich bin zuversichtlich: Wenn die noch zu klärenden Fragen beantwortet sind und ein einheitliches System wie beim Flaschenpfand geschaffen wird, steigt die Akzeptanz und die bestehen Probleme werden sich erledigen.

Hier geht es zum Artike: https://www.rnd.de/wirtschaft/mehrweg-pflicht-umwelthilfe-will-gegen-verstoesse-vorgehen-dehoga-fordert-verstaendnis-fuer-branche-N5HDRCUUYZF75K7QTR75P2RHY4.html