Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)
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Wir haben immer gefordert, die Corona-Hilfen möglichst passgenau und schnell zur Verfügung zu stellen. Die von der Bundesregierung angegebenen Kosten für die temporäre MwSt.-Senkung hätten für jedes Restaurant und jede Kneipe 38.000 Euro direkte Zuschüsse bedeuten können. Das wäre aus unserer Sicht die deutlich bessere Lösung gewesen.
Nein, wir halten diese Maßnahme insgesamt nicht für zielführend.
Auch Clubs gehören zur Kultur, deshalb sollten sie so behandelt werden wie Konzertveranstalter, was der Bundesfinanzhof aus meiner Sicht zu Recht so auch festgestellt hat.
Die Beschleunigung des Verlustrücktrages durch vorläufige Steuerbescheide ist sinnvoll.
Wir fordern die Erleichterung von degressiven Abschreibungen auf Investitionen.
Die Körperschaftssteuer wurde bereits erheblich gesenkt. Solche Maßnahmen planen wir nicht.
Nur noch Spitzenverdiener zahlen den "Soli". Eine komplette Abschaffung würde Milliardenlöcher für die öffentlichen Haushalte bedeuten, deshalb lehnen wir die komplette Abschaffung ab.
Wir fordern eine Anhebung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer. In unserem Steuerkonzept werden Bruttoeinkommen bis 6.500 Euro monatlich (Single-Einkommen) entlastet und höhere bzw. höchste Einkommen stärker belastet.
Die Vermögenssteuer ist ein wesentlicher Pfeiler für mehr Gerechtigkeit. Vermögen werden auch im internationalen Vergleich fast nirgendwo so niedrig besteuert wie hierzulande.
Wir wollen sachgrundlose Befristungen abschaffen.
Durch die Ausweitung der Minijobs werden die Sozialsysteme geschwächt. Minijobber*innen (vielfach Frauen) landen später häufig in Altersarmut, deshalb wollen wir Minijobs im Gegenteil eher eindämmen und möglichst durch sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ersetzen.
Wir stehen hinter der Tarifautonomie, finden arbeitsmarktpolitisch aber wichtig, dass mehr Tarifverträge allgemeinverbindlich werden. Der Mindestlohn muss für ein Leben in Würde reichen - auch im Alter. Er soll deshalb ein einer armutsfesten Rente orientiert werden (was derzeit rund 13 Euro entspricht).
Nein, so eine Deregulierung planen wir nicht, weil das für Beschäftigte i.d.R. mehr Stress und schlechte Vereinbarkeit mit Familie und echter Freizeit bedeutet. Solche Maßnahmen helfen auch nicht, mehr Fachkräfte zu gewinnen.
Wir wollen die Sozialversicherungssysteme so aufstellen, dass ihre Einnahmebasis verbreitert wird, indem etwa auch Ärzt*innen und Abgeordnete einzahlen. Außerdem braucht es etwa bei der Pflegekasse höhere Steuerzuschüsse. Insofern sind wir nicht dafür, die Versicherungsbeiträge "endlos" zu steigern, fordern aber auch keine harte Deckelung.
Homeoffice hat sich in der Pandemie in einigen Bereichen bewährt, in anderen ist es natürlich schwieriger oder kaum möglich. Wir fordern einen Rechtsanspruch, der dann zwischen Unternehmen und Belegschaft auf die Gegebenheiten angepasst wird.
Wir stehen hinter der Tarifautonomie, halten es aber auch für politisch geboten, mehr Tarifverträge allgemeinverbindlich zu machen.
An den Berufsschulen gibt es viel aufzuholen, nicht nur im Bereich der Digitalisierung. Hier muss die nächste Bundesregierung unbedingt nachsteuern.
Unbedingt. Unnötige Bürokratie und künstliche Hürden bei der Anerkennung von Qualifikationen und Aufenthaltstitel müssen abgebaut werden.
Wir wollen alle in die gesetzlichen Sozialversicherungen einbeziehen, das hilft gerade auch Soloselbständigen mit schwankender Auftrags- und Einkommenslage.
Eine stärkere Rückkopplung mit Expertise aus der Praxis ist in sehr vielen Politikbereichen sicherlich sinnvoll, kann aber nicht überall als regelrechter Praxis-Check eingebunden werden. Bei Gesetzgebungsverfahren sollte immer mit Fach- und Interessenverbänden gesprochen und Korrekturbedarf rückgekoppelt werden; zu erwägen wäre auch, schneller zu evaluieren oder Gesetze zu befristen, um Regelungslücken oder Fehlregulierungen entgegenzuwirken.
Ja, der Ausbau der digitalen Infrastruktur geht zu langsam und muss viel stärker vorangebracht werden.
Ja, es wäre fatal, wenn Amazon und Co. noch mehr stationären Handel verdrängen. Deshalb muss die Politik hier klare Grenzen setzen.
Wir wollen die Stromsteuer senken und die EEG-Finanzierung aus dem Bundeshaushalt übernehmen.
Die Überbrückungshilfen müssen deutlich verlängert werden, auch über z.B. akute Schließungsmaßnahmen hinaus.
Die Tourismusbranche braucht insbesondere wegen der harten Einschnitte in der Corona-Krise mehr politische Unterstützung durch die Bundesregierung.