Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
(DEHOGA Bundesverband)


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DEHOGA Geschäftsführerin RA Sandra Warden zum Einsatz von Servicerobotern in der Gastronomie und der Hotellerie

Anlässlich einer Anfrage von Manager Magazin vom 09.11.2023

Legen sich tendenziell mehr Unternehmen im Gastgewerbe Serviceroboter zu?
Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter von Servicerobotern und wir wissen von einigen Betrieben, die diese erfolgreich einsetzen. Einen generellen Branchentrend sehen wir bislang nicht. Repräsentative Marktdaten liegen dem DEHOGA Bundesverband nicht vor.

Spielt der Fachkräftemangel bei der Anschaffung von Servicerobotern eine entscheidende Rolle? Der Mitarbeitermangel gehört in der Tat zu den größten Herausforderungen für die gastronomischen Betriebe. Die Arbeitgeber unternehmen gewaltige Anstrengungen, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Zugleich gilt es, effizient zu arbeiten, Abläufe zu prüfen, Prozesse zu optimieren und Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Ein Serviceroboter kann keine Fachkraft ersetzen, deren Aufgaben ja vor allem in der persönlichen Gästeberatung, in der Planung und Koordination und im Schaffen eines gastfreundlichen Umfeldes liegen. Er kann aber in bestimmten Bereichen und zu bestimmten Anlässen die Mitarbeitenden entlasten. Das ist zum Beispiel denkbar beim An- und Abtransport von Geschirr sowie einfachen Speisen, insbesondere bei größeren Gruppen und längeren Wegstrecken.

Sieht der Dehoga Serviceroboter als mögliche Lösung an, dem Fachkräftemangel in der Gastronomie und der Hotellerie zu begegnen?
Roboter können wie beschrieben in bestimmtem Umfang helfen und die Mitarbeitenden entlasten. Fakt ist indes: Roboter können unsere Servicekräfte niemals ersetzen. Das Gastgewerbe wird geprägt von den Menschen – vor und hinter den Kulissen eines gastgewerblichen Betriebes. Unsere Gäste schätzen die persönliche und individuelle, herzliche wie kompetente Gastfreundschaft. „Gastfreundschaft leben“ wird eine Domäne menschlicher Talente und Kreativität bleiben. Um dem Fachkräftemangel im Gastgewerbe erfolgreich entgegenzuwirken, bedarf es deshalb zur Unterstützung des Engagements unserer Betriebe vielmehr zielführender politischer Maßnahmen.
Dazu gehören eine echte Offensive für die duale Ausbildung, mehr Wertschätzung für praktische Berufe und Tätigkeiten, ein modernes Arbeitszeitgesetz, schnelle und effiziente Umsetzung der neuen rechtlichen Zuwanderungsregelungen sowie insgesamt praxistaugliche Gesetze und Vorgaben. Von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche, für Investitionen in unsere Betriebe und Spielräume für eine gute Entlohnung ist die dauerhafte Geltung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie.