Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Zöllick: „Brauchen Qualitätsoffensive an Berufsschulen"

KMK-Bildungskongress in Stuttgart

(Berlin, 1. Juni 2017) Mit Blick auf den heute in Stuttgart stattfindenden KMK-Bildungskongress „Berufliche Bildung – Analysen, Trends und Perspektiven" begrüßt der DEHOGA Bundesverband die Erklärung von KMK, BDA und DGB, sich gemeinsam für starke Berufsschulen einzusetzen. Gastronomie und Hotellerie gehören mit rund 54.000 Azubis zu den größten Ausbildungsbranchen des Landes. „Das System der dualen Berufsausbildung ist dabei jetzt und in Zukunft der wichtigste Weg für die Qualifizierung des Branchennachwuchses", so Guido Zöllick, der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband).  „Der demografische Wandel und der Trend zum Studium machen es den Betrieben des Gastgewerbes immer schwerer, Auszubildende zu finden. Die Qualität der Ausbildung ist deshalb unverzichtbar für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Berufe. Dabei spielen die Berufsschulen als wesentlicher Bestandteil dualen Systems und als Partner der Ausbildungsbetriebe eine große Rolle."

Zöllick konkretisiert für Gastronomie und Hotellerie die Forderungen in Richtung Politik:

  • Im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung sollte sich der Bund gegenüber der Kultusministerkonferenz für eine Qualitätsoffensive an Berufsschulen einsetzen, die vor allem eine praxisnahe Lehrerfortbildung, die Sicherung des Fachpraxisunterrichts, eine zeitgemäße Ausstattung und die Bildung von Fachklassen umfasst. 

  • Von zentraler Bedeutung für eine gute Ausbildung ist die Unterrichtsqualität in den Berufsschulen. Gefordert ist eine zeitgemäße Ausstattung. Mit Sorge beobachten wir die Tendenz zur Reduzierung oder Abwertung von Fachpraxisunterricht. Praktisches Üben von Grundlagen muss nicht nur in den Betrieben, sondern auch im Berufsschulunterricht erfolgen, um die großen Unterschiede im betrieblichen Ausbildungsalltag auszugleichen. Berufsschulen müssen dafür z.B. über moderne Küchentechnik  oder EDV-Reservierungssysteme verfügen.

  • Wir brauchen Lehrer, die mit Fachkompetenz und Überzeugung einen praxisbezogenen Unterricht anbieten und Lernort-Kooperationen zwischen DEHOGA, Ausbildungsunternehmen und Schule nutzen. Dafür ist die Lehreraus- und -fortbildung von besonderer Bedeutung. Der DEHOGA weiß das große Engagement vieler Berufsschullehrer für unseren Nachwuchs und den intensiven Austausch außerordentlich zu schätzen.

  • Was den betrieblichen Teil der Ausbildung angeht, so müssen die Unternehmen bei der Ausbildung pragmatisch unterstützt werden. Hohe Bedeutung hat die Förderung der betrieblichen Ausbildung lernschwächerer Jugendliche, z.B. durch ausbildungsbegleitende Hilfen.

  • Ausbildungsordnungen und die Aufstiegsfortbildungen müssen gegenüber hochschulischen Bildungsgängen wettbewerbsfähig gemacht werden, etwa dadurch, dass sie in Strukturen, Inhalten und Sprache leichter an Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt angepasst werden können.

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